Echos (2003)

„Aus der Stille – aus dem Nichts, eingetaucht in dich. Erhalte mich in dieser Nacht!“

Tracklist:

01. Kyrie (Overture) 12:43
02. Durch Nacht und Flut (Suche Part 1) 6:03
03. Sacrifice (Hingabe Part 1) 9:28
04. Apart (Bittruf Part 1) 4:16
05. Ein Hauch von Menschlichkeit (Suche Part 2) 5:05
06. Eine Nacht in Ewigkeit (Hingabe Part 2) 5:52
07. Malina (Bittruf Part 2) 4:48
08. Die Schreie sind verstummt (Requiem für drei Gamben und Klavier) 12:42
Nach der Single „Durch Nacht und Flut“, die reichlich Raum für diverse Spekulationen über die musikalische als auch die inhaltliche Richtung bot, welche LACRIMOSA mit ihrem neuen Album einschlagen würden, überrascht „Echos“ mit der infernal orchestralen Overture „Kyrie“, das den Hörer auf unvergleichliche Weise in das achte Studioalbum LACRIMOSA’s einführt. Heutzutage ein Album mit einer nahezu dreizehnminütigen, symphonischen Komposition beginnen zu lassen, ist sicher nicht die beste Möglichkeit, ein breites Publikum zu begeistern, aber es ist die einzige Möglichkeit, um die Gezeiten der folgenden Gefühlswelt erfassen zu können.

In zwei Zyklen zu jeweils drei aufeinander aufbauenden Themenbereichen, als da wären „Suche“, „Hingabe“ und „Bittruf“, folgt „Echos“ nun einer emotionalen Logik, ohne sich jedoch als Konzeptalbum zu entpuppen. Betrachtet man zum Beispiel einen Titel wie „Ein Hauch von Menschlichkeit“ oder das von Anne Nurmi in nie gehörter Zartheit vorgetragene „Apart“, in dem unter anderem ein Melotron zum Einsatz kommt, präsentieren diese musikalische Wendungen, die man weder LACRIMOSA blindlings zuschreiben, noch auf ein und demselben Album vermuten würde, auf dem ein getragenes „Eine Nacht in Ewigkeit“ durch seine, mittels eines Streichquintetts dargebotenen, emotionalen Härte überrascht.

„Sacrifice“, dessen Intensität nur unzulänglich in Worte zu fassen ist, beeindruckt überdies durch eine aussergewöhnliche Gesangsdarbietung, welche die Vielseitigkeit Tilo Wolff’s, der „Echos“ im Alleingang komponiert und produziert hat, abermals unterstreicht.
In dem abschließenden „Die Schreie sind verstummt“, einem Requiem für Klavier und drei Gamben, findet „Echos“ schließlich seinen musikalischen als auch gefühlsmässigen Höhepunkt. Gleichermassen unterstreicht es auf eindrucksvolle Weise den Titel des Albums, greift es doch mit Einsatz der Gambe auf ein frühzeitliches Instrument zurück, das heute schon nahezu in Vergessenheit geraten ist und dessen Echos von nun an wieder ein bisschen lauter an unsere Ohren dringen werden.

Wenn ein Komponist nur noch seinem Herzen folgt, vermag die Musik so manche erdgebundenen Lasten vergessen lassen. Wenn man in eine musikalische Dimension eintauchen kann, in welcher die Zeitlichkeit verwirkt, findet sich diese in der Vergegenwärtigung jener Echos erlebter Vergangenheit und ergiesst sich heute in einem Werk, dessen Echos ab dem 27. Januar 2003 zu vernehmen sein werden!

 

Performed by LACRIMOSA
Tilo Wolff: Piano, programing, voice
Anne Nurmi: Keyboards, voice

with Jay P.: Electric & acoustic Guitars & Basses & Melotron / Manne Uhlig: Drums / Thomas Nack: Drums / Catharina Boutari: Sopran / Raphaela Mayhaus: Sopran / Bettina Hunold: Sopran / Uli Brandt: Alt / Melanie Kirschke: Alt / Ursula Ritter: Alt / Yenz Leonhard: Tenor / Olaf Senkbeil: Tenor / Klaus Bülow: Tenor / Frederick Martin: Bass / Joachim Gebardt: Bass / Rosenberg Ensemble: Chor / Stefan Pintev: 1st Violine / Rodrigo Reichel: 2nd Violine / Sebastian Marock: Viola / V. Sondeckis: Cello & Gamben / Katharina Bunners: Doublebass / Deutsches Filmorchester Babelsberg / Spielmann-Schnyder Philharmonie / Ludgar Hendrich: Konzertmeister / Christopher Clayton & Günter Joseck: Conductors

Recorded & Mixed June – September 2002 at Impuls Musicproductions, Hamburg
by JP Genkel / Scoring Stage, Berlin by Michael Schubert
Mastered September 2002 at Recording Service Halvé, Hamburg by Helge Halvé
Cover Designed by Tilo Wolff
Painted by Stelio Diamantopoulos
Artwork Layout & DTP by Gunnar Eysel
Photos by Burgis Wehry